von Sandra Fencl
Die natürliche Schiefe geht immer mit der Überlastung einer Schulter einher. Man spricht hier auch von „Händigkeit“. Ein links hohles Pferd ist also ein Vorderhand-Rechtshänder. Meist trägt übrigens das Pferd die Hauptmähne auf seiner hohlen Seite, diese „Regel“ stimmt bei ungefähr 75 Prozent aller Pferde (die hohle Seite ist meist, wohin die Mähne fällt).
Ein Pferd läuft immer seinem (Gleich-)Gewicht hinterher, sodass es durch die Zentrifugalkraft auf dem Kreis auf linker Hand nach rechts-außen zieht. Umgekehrt gestaltet sich die Situation auf der rechten Hand: Hier fällt das links hohle Pferd nach innen und verkleinert so selbstständig den Kreis. Auf der rechten Hand kommt es auch leichter zu „Widersetzlichkeiten“. Das Pferd fühlt sich insgesamt deutlich steifer an und ist weniger kooperativ, weil die Steifigkeit der inneren Schulter sich auch auf sein Gemüt und Leistungspotenzial auswirkt (für rechts hohle Pferde gilt es genau umgekehrt).
Belastung für den Stoffwechsel
Ein schiefes Pferd wird durch Verspannungen und erhöhten Muskeltonus (= Grundspannung) immer seinen Stoffwechsel massiv belasten. Muskulatur, die überlastet wird, geht sehr schnell eine „Sauerstoffschuld“ ein, was zu extrem ineffizienten Stoffwechselvorgängen innerhalb der Muskulatur führt. Die anaeroben Verbrennungen in den „Kraftwerken“ der Muskulatur (Mitochondrien) erzeugen viele Schlacken und sehr schädliche Abfallprodukte. Diese belasten wiederum die Muskulatur, die inneren Organe und den Stoffwechsel allgemein, was sich erneut negativ auf die Muskelspannung auswirkt.
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