Wie Pferde helfen
von Claudia Swierczek
Trauma ist vielschichtig und facettenreich. Trauma legt den Schleier des „Vergessen-Wollens“ über die Situation, die uns erschreckt, quält und peinigt. Trauma ist mächtig und macht uns ohnmächtig. Es lässt unseren Körper und unsere Seele nicht mehr hochschwingen und hinterlässt krank machende Verschiebungen im Körpermilieu (Elektrolyt- und Hormonhaushalt), Veränderungen in unserer Physiognomie und in unserem körperlichen Erscheinungsbild. Unser Bewegungsapparat zeigt äußerlich die Spuren der inneren Verletzungen, indem er sich verkrampft und einrollt gleich der embryonalen Schutzhaltung. Die Schockreaktion, ausgelöst durch das Trauma, lässt beispielsweise unseren Solarplexus verkrampfen und fest werden. Das Zwerchfell, das die Atmung unterstützt, ist eingefroren und liegt wie ein Schutzschild um unseren Leib. Unser Körper als äußerste sichtbare Hülle unseres Seins ist gezeichnet, und unsere innerliche und äußerliche Haltung – im besten Verständnis des Wortes – verändert sich durch das erlebte Trauma.
Frauen, die schweren sexuellen Missbrauch schon als Kind erlebt haben, können beispielsweise im realen Leben bestimmte Geräusche, Gerüche oder Körperhaltungen, Sprachmelodien und Betonungen ihres Gegenübers mit dem erlebten Übergriff assoziieren. Das heißt, diese betroffenen Frauen werden durch bestimmte Trigger, beispielsweise durch einen bestimmten Geruch eines Rasierwassers oder eine bestimmte Wortwahl des Gegenübers, direkt in die traumatisierenden Situationen katapultiert. Ich beobachte, dass die Betroffenen häufig dissoziieren, das heißt, sie spalten Erinnerungen und Persönlichkeitsanteile ab. Alte Reaktionsmuster, die dem Überleben dienten, werden sofort aktiviert.
Traumatherapie mit Pferden
Die Pferde spiegeln die jeweiligen Aspekte des Themas (Gedanken, Emotion), indem sie die Zustände als Reflexion in ihrem Verhalten sichtbar machen. „Pferdisches Feedback“ ist eine nonverbale Reflexion auf unseren momentanen Ist-zustand, den wir so erkennen und erfahren können. Sobald wir diesen Istzustand gedanklich oder emotional verändern, reagiert das Pferd seinerseits sofort darauf mit verändertem Verhalten. Diesen Unterschied erfahren und erleben wir real und wahrhaftig in der pferdegestützten Therapie. Die Pferde drücken das aus, wofür wir oftmals noch keine Worte haben. Erst durch das Sichtbarwerden „klickt“ es bei uns. Dadurch gelingt uns die direkte Verbindung zu unseren Emotionen. Die Pferde reagieren sofort und unmittelbar auf Veränderungen in unserem Energiefeld. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Traumaheilung mit Pferden“ in Natural Horse Ausgabe 03/2020
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