Rasche Hilfe bei Hautirritationen
von Andrea Kargerer
Warme Temperaturen an lauen Sommertagen sind für Besitzer von Pferden, die an Ekzemen und Allergien leiden, oft kein Grund zur Freude. Seit Jahren beobachtet man eine Zunahme des Sommerekzems unter allen Pferderassen und damit eine Diagnose, die den meisten Besitzern grosse Sorge bereitet und oft jahrelanges Leid für die Pferde bedeutet. Die Gabe von Antibiotika und/ oder Cortison führt nur zu einer kurzfristigen Erleichterung, da im Wesentlichen der Juckreiz unterdrückt wird. Nach der Beendung der Kur kehren die Symptome jedoch meist wieder zurück, manchmal noch intensiver als vorher. Rasche Hilfe ist gefragt, aber dabei sollte man der Ursache auf den Grund gehen.
Ekzem und Zellstoffwechsel
Aus den gesammelten Fakten und Erfahrungen der letzten Jahre ist klar zu erkennen, dass die (Über-)Reaktion des Immunsystems eine Folgeerscheinung eines aus dem Gleichgewicht geratenen Zellstoffwechsels ist. Die Bereitschaft, eine Allergie zu entwickeln, mag teilweise genetisch begünstigt sein, ist aber allzu oft stoffwechselbedingt. Es lohnt sich daher, die Grundlagen des Stoffwechsels genauer zu betrachten, um den wahren Ursachen des Sommerekzems auf die Spur zu kommen. Im Stoffwechsel des Pferdes – sowie auch beim Menschen – laufen permanent Billionen von chemischen Prozessen in allen Zellen. Es gibt aufbauende, erneuernde und abbauende, reinigende Prozesse. Für einen gesunden Stoffwechsel und einen reibungslosen Ablauf aller Körperprozesse, zu denen auch die Entsorgung von Abfallstoffen gehört, sind die Zellen auf die Versorgung mit essenziellen Nährstoffen angewiesen.
Zusammenhänge verstehen – Darm, Leber, Niere, Haut
Der Körper des Pferdes ist ein System, in dem ein Rädchen ins andere greift, ein Organsystem mit dem anderen kommuniziert und jede Zelle im Austausch mit allen anderen ist. Hängt ein Rädchen – ein Organsystem –, dreht es sich nicht mehr schnell genug oder fällt es ganz aus, kann das den gesamten Organismus beeinflussen. So können zum Beispiel stoffwechselbelastende Faktoren die Entgiftungsorgane des Pferdes – zu denen der Darm, die Leber, die Nieren und die Haut geh.ren – überfordern. Abfallstoffe (Toxine) entstehen einerseits im körpereigenen Abbauprozess von Nährstoffen, werden aber auch von aussen aufgenommen. Der Pferdekörper ist täglich einer Vielzahl von endogenen und ektogenen Stoffen ausgesetzt. Besonders die Leber spielt eine grosse Rolle bei der Ausleitung von Toxinen und Stoffwechselabfallprodukten. Dazu gehören nicht nur zu viel Eiweiss und Zucker aus Weidegras, sondern auch – oft unwissentlich – zugeführte Zusatzstoffe aus diversen Futtermitteln (Konservierungsstoffe, Bindemittel, künstliche Aromen) sowie Mykotoxine, die von Schimmelpilzen gebildet werden. Darüber hinaus schützt die Leber durch ihre Arbeit das Immunsystem des Pferdes. Ihre Bedeutung für ein allergisches Geschehen wird oft nicht wahrgenommen oder unterschätzt, vor allem, weil sich eine Entgleisung der Leberwerte im Blutbild viel zu spät zeigt. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Wenn es juckt und schmerzt“ in Natural Horse 51 03/2024
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