Raimund Kniffki aus der Sicht eines Pferdes
Als ich bei meinen neuen Besitzern angekommen war, war ich sehr unsicher. Ich bin mit vier Jahren von meinem Hof, wo ich geboren wurde, weggeholt worden. Ich kam in diese große dunkle, enge Kiste, und als ich ausgestiegen bin, war alles anders. Meine Freunde waren nicht mehr da, die gewohnte Umgebung war nicht mehr da und auf mein Rufen kam keine Antwort.
Ich lernte neue Pferdefreunde kennen, lernte das Leben auf dem neuen Hof kennen, was anders war als auf meinem alten Hof. Es kamen zwei sehr nette Menschen, die sich um mich kümmerten, und nachdem ich die Trauer über die Trennung von meinen Freunden überwunden hatte, konnte ich auch neue Freundschaften in der Herde schließen. Anfangs war das für mich nicht so einfach, denn ich suchte immer nach meinen alten Freunden, aber irgendwann musste ich begreifen, dass sie nicht mehr da waren. Ich war sehr unsicher, aber dann fand ich Anschluss in der neuen Herde. Die anderen waren in den Boxen neben mir. Wir gingen morgens gemeinsam auf die Weide und kamen abends gemeinsam rein. Die Gewohnheit dieses geregelten Ablaufs und die Anwesenheit der anderen Pferde gaben mir Sicherheit, und so konnte ich mich in diese Routine hinein entspannen. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Versteh mich doch“ in Natural Horse 03/2018
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