Das Pferd bestimmt den Sattel
von Marc Lubetzki
Warum ist es so wichtig, dass jeder Reiter die Passform seines Sattels selbst überprüfen kann? Auch wenn der Sattel beim Kauf perfekt für Pferd und Reiter gepasst hat, so kann sich ein Pferd doch sehr schnell verändern. Eine Umstellung der Haltung, die Änderung der Reitweise, aber auch das Alter des Pferdes spielen dabei eine wichtige Rolle. Meist gehen die Veränderungen langsam vonstatten, und plötzlich, das ist das Paradoxe, zeigen sich massive Probleme.
Nicht jeder Sattel passt jedem Pferd
Ein typisches Barockpferd dient als Beispiel: Die Schimmelstute wirkt durch ihre natürliche Aufrichtung elegant. „Ihre Wirbelsäule ist breit. Sie braucht auf jeden Fall einen extrabreiten Wirbelkanal“, begrüßt mich ihre Besitzerin schon von Weitem. Sie hatte vor vielen Jahren einen Maßsattel bei uns für ihren Isländer machen lassen. Jetzt, wo der Isi in Rente gegangen ist, soll ihr Sattel auf die Stute angepasst werden. Ich bin froh, dass seine Reiterin sich bereits mit dem Thema Sattel beschäftigt hat und sogar schon den Knackpunkt ihres Pferdes kennt. Es ist nicht untypisch für Iberer, Friesen oder Tinker, dass sie vorn rechts und links neben der Wirbelsäule empfindlich sind. Das ist oft der Fall, wenn Pferde eine breite Wirbelsäule, aber keinen runden Rippenbogen wie ein Arbeitspferd haben. Theoretisch vereinen sich hier zwei Pferde: die kräftigen Knochen eines Kaltbluts und die ovale Rippenform eines Reitpferds. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Passt mein Sattel noch?“ in Natural Horse 04/2016
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