Der ökologische Hufabdruck
von Hanno Maria Pilartz
Jedes Tier in seiner Art trägt zum funktionierenden Gesamtsystem bei. Stirbt auch nur eine Art aus, können sich Ökosysteme dramatisch verändern bis hin zum Zusammenbruch. Davor
warnen uns Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Trotzdem treibt der Mensch das Artensterben in der Welt mit Vehemenz voran. Doch was haben Pferde, ihre Haltung und Nutzung damit zu tun? Auch sie sind Teil der Natur und haben vielfältige Funktionen zum Beispiel im System Grasland. Kleines Beispiel: Der Mistkäfer, der auch als Nahrung für andere Tiere dient, braucht schlicht Pferdeäpfel. Ohne ihn als großes Beuteinsekt kommen einige Fledermausarten nicht über den Winter. Auch wenn
es etwas schräg klingt: Pferdehalter sind (auch) Fledermausschützer.
Das allseits beklagte Insektensterben ist übrigens nur die Spitze des Eisbergs. Weitaus dramatischer ist der Rückgang an Bodenmikroben und damit der Verlust an Bodenfruchtbarkeit. Während das Insektensterben oft mit dem Ausbringen von Neonicotinoiden und Glyphosat in Verbindung gebracht wird, beobachten Wissenschaftler den Rückgang des Bodenlebens, seit sich gut zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwendung von Kunstdünger großflächig durchsetzte und seit gut 30 Jahren immer dramatischer zunimmt!
Chemische Düngung statt Naturdüngung
Von den geschätzt 1,5 Millionen Pferden in Deutschland kommt der weit überwiegende Teil zumindest zeitweilig auf die Weide, Das Schädigungspotenzial von tierischen Hinterlassenschaften hängt übrigens von zwei Faktoren ab: dem Flüssigkeits- und dem Stickstoffgehalt. Bei Gülle von Milch- oder Mast-tieren ist beides extrem hoch, zum einen durch die Haltung auf Spaltböden, aber auch durch den hohen Energiegehalt des Hochleistungsfutters. Bei Pferdehaltungen ist beides vergleichsweise harmlos. Festmist enthält erheblich weniger Feuchtigkeit und ist kaum grundwassergängig, durch das Pferdefutter mit vergleichsweise viel niedrigerer Energiedichte ist der Stickstoffgehalt von Pferdemist erheblich geringer als von Rinder- oder Schweinegülle. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Das Pferd als Naturschützer“ in Natural Horse Ausgabe 03/2021
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