Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Von der Skala der Ausbildung

Von der Skala der Ausbildung

zur Skala der Verbundenheit

von Lydia Hofmann

Immer mehr Freizeitreiter haben das Bedürfnis, mehr als nur zu reiten oder ihr Pferd als Sportfreizeitpartner zu nutzen. Oft geht diesen Erfahrungen eine mühevolle Ausbildungsreise mit Trainern voraus, die nicht zum eigenen Pferd und zu einem selbst gepasst haben. Die Frustration darüber ist bei manchen sehr groß. Aber muss wirklich immer alles perfekt ausgebildet sein? Was heißt eigentlich „perfekt ausgebildet“, sind die gewählten Zielbilder überhaupt angemessen? Warum hat man sich denn sein Pferd gekauft? Um mit ihm Zeit zu verbringen – und das so harmonisch wie möglich. Mit einer Verbundenheit, die das Herz zum Schwingen bringt – im Einklang mit sich und dem Pferd.

Perfektion als Endziel?

Häufig belastet eine Orientierung am „Sportreiten“, „Showreiten“ oder dem „großen perfekten Vorbild“ das Freizeitreiten. Im Hintergrund einer gewissen, aus tiefer Unsicherheit resultierenden „Verbohrtheit“ entsteht oft ein überehrgeiziger Konkurrenz- und Erfolgsdruck, der allen schadet – am allermeisten den Pferden. Unser Zeitalter der Selbstoptimierung definiert sich über den Mangel, der mit viel Aufwand beseitigt werden muss. Wir müssen besser, schöner, auf jeden Fall nie so sein, wie wir sind. Wir scheinen nie zu genügen. Wir sind eine „lebende Baustelle“, die mit stetigem Fleiß „bearbeitet“ werden muss. Dies überträgt sich häufig auch auf unse-ren Umgang mit dem Pferd. Das Freizeitreiten wird schnell zum Konkurrenzkampf des Schneller, Höher, Weiter …

Einigkeit leben – Die Skala der Verbundenheit

Mit der Skala der Verbundenheit möchte ich dabei einen goldenen Rahmen um das alte Wissen spannen. Sie soll zu dem eigenen Weg, zu mehr innerer Freiheit und damit auch gegenüber unserem Pferd zu mehr Verbindlichkeit inspirieren, um dem Pferd in seiner Persönlichkeit und seinen körperlichen Möglichkeiten zu entsprechen. Die gemeinsame Freude in der Begegnung und am Beisammensein ist dabei immer Ausgangspunkt und Ziel zugleich.

1. Genuss

Das Pferd genießen, den Blick für all die
kleinen Zeichen schulen, die es uns sendet.
Das eigene Glück begreifen,
einem Pferd nah sein zu können.
Bedingungsloser Blick auf alles Positive.

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Von der Skala der Ausbildung“ in Natural Horse Ausgabe 04/2019

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