Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Anlehnung der besonderen Art

Anlehnung der besonderen Art

und wie sie verstanden werden kann

von Mona Schäfer

Anlehnung kann etwas Natürliches und Freiwilliges sein. Wir können sie anbieten und glücklich sein, wenn unser Angebot angenommen wird. Erreichen, dass ein Pferd die Anlehnung sucht, können wir aber ohne Technik und Hilfsmittel nicht. Oder doch?

Der Zauber mentaler Anlehnung

Pferde, die – nach ihrem Verständnis – noch nie von Menschen im Stich gelassen wurden, suchen von sich aus Kontakt und Anlehnung. Unsichere oder junge Pferde häufiger und aktiver als erwachsene, selbstbewusste, eigenständige Tiere. Wenn das in Bewegung geschieht, können wir schnell an einen Punkt kommen, an dem wir unser Pferd als körperliche Masse wahrnehmen, die uns zu nahe kommt und die wir wegschicken möchten. Das ist in Ordnung, denn ein Pferdekörper ist nun einmal robuster als ein Menschenkörper. Viele Pferde rumpeln nicht nur Schutz suchend in andere Herdenmitglieder, sondern auch in Menschen. Ihnen zu erklären, dass sie bitte nur mentalen Kontakt aufnehmen, ist ausgesprochen wichtig. Sucht Ihr Pferd diese mentale Anlehnung noch nicht oder nicht mehr? Im Stand oder im Schritt hilft körperlicher Kontakt mit der flachen Hand auf dem Widerrist, der Schulter oder Kruppe. Er gibt einem gestressten Pferd das Gefühl der Sicherheit – lange bevor es sich entscheidet, zu flüchten oder in seinen Menschen zu rumpeln. Der erste Schritt (zurück) zur mentalen Anlehnung ist getan. Ist Ihr Pferd in einer Herde aufgewachsen, kennt es das von Kindesbeinen an.

Bestätigung von Angst?

Berührung und Stimme bestätigen und verstärken die Angst. In Pferdekreisen ist dieser Satz weiterhin sehr präsent; viele Hundetrainer widersprechen ihm schon seit vielen Jahren vehement. Viele Menschen raten, dass man ein erwachsenes Pferd nicht berühren soll, weil es sonst unsere Angst spüren würde und wir es in seiner Angst bestätigen. Natürlich: Wenn ich mit wackligen Knien und zittrigen Händen die Fingerspitzen nach meinem Pferd ausstrecke oder kräftig „beruhigend“ an seinen Hals klopfe, wird es beides nicht als beruhigend empfinden. Ein tiefes Ausatmen unsererseits mit einer mentalen und körperlich ruhigen, flächigen Kontaktaufnahme wird es sicher schätzen. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Anlehnung der besonderen Art“ in Natural Horse Ausgabe 04/2019

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