Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Durch Selbstreflexion

Durch Selbstreflexion

Stress mit dem Pferd bewältigen

von Martina Kiss

Natural Horse 42 04/2022Pferde sind von Natur aus klare und bodenständige Tiere. Menschen sind sich aufgrund der auf sie einrieselnden Einflüsse oft ihrer selbst nicht sicher. Gerade in Menschen, die Pferde lieben und zu reiten beginnen, entsteht der Wunsch, eines Tages selbst ein Pferd zu besitzen. Wenn sie sich dann ein Pferd kaufen, kann es sein, dass die Partnerschaft (nach einer Eingewöhnungsphase) reibungslos verläuft. Es kann aber auch sein, dass das Pferd sich bei seinem Menschen in ein ängstliches oder aggressives Tier verwandelt, das seinen Besitzer oft verzweifeln lässt und sich zum Problempferd entwickelt. Warum ist das so?

Unsichere Pferde brauchen sichere Menschen

Pferde, deren Menschen unsicher sind, übernehmen aus einer Not heraus die Verantwortung für sich selbst, weil sie erkennen, dass der Mensch dazu nicht in der Lage ist. Sie vertrauen ihrem Menschen nicht, deshalb kommt es nun zu Situationen, in denen das Pferd das Gefühl hat, es müsse selbst handeln. Das kann zum Beispiel bei einem Ausritt ein Rascheln im Gebüsch sein, das das Pferd aufschrecken lässt. Es wird fliehen und versuchen, seinen Reiter abzuwerfen. Das sind dann die sogenannten Problempferde, weil sie selbst mit der Situation überfordert sind und aus Angst heraus handeln. Diese Pferde sind gar keine echten „Problempferde“. Ein Problempferd wäre ein Pferd, dass sich durch Misshandlungen zu einem aggressiven Pferd entwickelt hat und nur mehr in den Fight-Modus geht, wenn es einen Menschen wahrnimmt. Die Pferde, die auf das Verhalten des Menschen reagieren, entwickeln sich durch Missverständnisse in der Kommunikation zu verhaltensauffälligen Pferden. Der Unterschied ist der, dass ein echtes Problempferd für den Menschen lebensgefährlich werden kann, weil der Fight-Modus nicht mehr ausgeschaltet wird. Währenddessen ein missverstandenes Pferd nur in der Situation handelt und dann ist es gut. Es kann allerdings die Situation verinnerlichen und ein Pferd, das schlechte Erfahrungen zum Beispiel beim Verladen in einen Hänger gemacht hat, merkt sich das und wird erst durch ein Hängertraining zum problemlosen Verladekandidaten. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Durch Selbstreflexion“ in Natural Horse 42 04/2022 

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