Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Vertrauen von Anfang an

Vertrauen von Anfang an

durch Respekt und Höflichkeit

von Ilja van de Kasteele

Foto: Ilja van de Kasteele

Oft ist der erste Eindruck der zählt, wenn man einen Menschen kennenlernt. Das ist bei Pferden nicht anders. Sie sagen es uns nicht, aber sie teilen es durch Mimik und Gestik eindeutig mit. Mal sind es subtile Zeichen (eine gekräuselte Nüster oder ein trauriger Blick), mal aber auch klare Signale (Ich drehe dir den Hintern zu), mit denen sie uns mitteilen, welchen Eindruck sie gerade von uns haben. Man könnte darüber hinweggehen, und das geschieht ja auch allzu häufig, aber die Quittung für dieses ignorante Verhalten kommt später. Wenn jemand sagt: „Mein Pferd hat aus dem Nichts heraus gebuckelt“, dann stimmt das nicht – vorausgesetzt, es liegt kein gesundheitliches Problem vor. Das Pferd hat vermutlich schon Wochen vor dem eigentlichen Vorfall signalisiert, dass etwas in der Beziehung Mensch–Pferd nicht stimmt, spätestens aber bei der ersten Begegnung des Tages – der Mensch hat die Signale nur leider übersehen.

Anerkennung der individuellen Persönlichkeit

Neben diesen offensichtlichen Höflichkeitsregeln gibt es noch einen weiteren Schlüssel, der Ihnen hilft, von Anfang an eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihrem Pferd aufzubauen: die Kenntnis seiner individuellen Persönlichkeit. Was ist Ihr Pferd für ein Typ? Wenn Sie sich nicht sicher sind, beobachten Sie, wie Ihr Pferd sich innerhalb der Herde verhält. Setzen Sie sich so oft es geht an die Weide oder den Auslauf und beobachten Sie. Mag Ihr Pferd gern die Geselligkeit der anderen oder genügt es sich selbst? Geht es auf unbekannte Dinge forsch und neugierig zu, auch wenn der Rest der Herde sich noch zurückhält?

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Vertrauen von Anfang an“ in Natural Horse 01/2018

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