Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Paddock Trail

Paddock Trail

Artgerechte Bewegungsmöglichkeit für das Lauftier Pferd

von Dr. Christina Fritz

Der Umgang und die Haltungsbedingungen für Pferde haben sich in den letzten 30 Jahren bei uns deutlich verbessert. Vor 50 Jahren galt noch die Haltung in Ständern oder ausschließliche Boxenhaltung als normal. Heute ist Ständerhaltung verboten und die wenigsten Pferde werden ausschließlich in Boxen gehalten, meist steht wenigstens ein Paddock zur Verfügung, damit sich die Pferde auch außerhalb der Reitstunde bewegen können. Dazu haben sich Haltungsformen entwickelt wie Offenstallhaltung, Aktivställe und seit einigen Jahren auch Paddock Paradise – bei uns meist besser bekannt als Paddock Trail.

Der Grundgedanke all dieser Haltungsformen ist, den Pferden eine möglichst artgerechte Haltung zu bieten. Beobachtet man Wildpferde, so stellt man fest, dass diese praktisch nie einzelgängerisch sind, sondern immer in Familienverbänden leben und sich ständig bewegen. Dabei dehnen und strecken sich die Tiere die meiste Zeit über. Soziale Interaktionen wie Spielen bei den Jungpferden, Fellkraulen oder sich einfach gegenseitig die Fliegen verscheuchen gehören hier zum Alltag und sind wichtig für eine gesunde Psyche. Um genügend Futter in den kargen Steppenlandschaften zu finden, in denen Wildpferde beheimatet sind, müssen sie darüber hinaus ständig auf Wanderschaft sein. So ist es nicht unüblich für Wildpferde, täglich 50 bis 60 Kilometer pro Tag zurückzulegen. In den Dämmerungsstunden suchen sie dann meist Wasserstellen auf. Hier stehen sie im Uferschlamm und saufen sich satt. Die Feuchtigkeit zieht dabei in das Hufhorn ein und bleibt auch im Fell hängen, sodass der Huf noch lange „nachgefeuchtet“ wird. Das beugt sprödem Hufhorn vor.

Soziales, dauerfressendes Lauftier

Bis in die späten 1940er-Jahre hinein war das Pferd bei uns ein Arbeitsgerät, das Wagen zog und Lasten oder den Menschen auf seinem Rücken transportierte. Die Bedürfnisse des Pferdes nach Sozialkontakten oder freier Bewegung waren dabei meist zweitrangig. Heute sehen wir Pferde mit anderen Augen: Sie sind Sportpartner, Freunde, Freizeitgefährten. Auch wird immer klarer, dass Pferde in vielen Haltungsformen permanenten Stress haben, was sich negativ auf Leistung, Gesundheit und Psyche auswirkt. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Paddock Trail“ in Natural Horse 49 01/2024 

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