Von der Erstversorgung bis zur Narbenpflege
von Susan Bär
Wunden können bei unseren geliebten Vierbeinern jederzeit entstehen. Verletzungen passieren meist genau dann, wenn man sie am wenigsten braucht: vor dem Urlaub, vor dem geplanten Ausritt oder der Reitstunde, abends oder am Wochenende. Für die einen gehören kleine Blessuren fast schon zum Alltag und können die meisten kaum noch schocken. Für andere sind Schrammen und Kratzer immer ein Anlass zur Sorge, denn sie werden oft schnell größer, anstatt zu heilen. Eine rasche Wundversorgung kann hier helfen. Doch wie und womit lässt viele Pferdebesitzer ratlos aussehen, denn es gibt verschiedene Phasen und unterschiedliche Möglichkeiten der Versorgung – von klassisch bis natürlich. Ein Grund mehr, sich genauer über Wunden zu informieren. Das Pferd ist auch heute noch ein hochreaktives Fluchttier: wache Sinne, gepaart mit schnellen Reaktionen. Für die Wundheilung kann dies nachteilig sein. Kleine Wunden verschließen sich rasch innerhalb von drei bis vier Stunden. Ist die Wunde sauber und nahezu keimfrei, verläuft die Heilung ungestört. Erkennt der Körper jedoch Erreger oder Schmutzpartikel, so wird die Entzündungsreaktion verstärkt – oft als Verschlimmerung am zweiten Tag sichtbar – oder es kommt zu einer Infektion mit Eiterbildung oder wildem Fleisch nach wenigen Tagen. Zudem reagiert das Immunsystem des Pferdes schneller als bei anderen Tieren. So treten Einschuss oder Fieber tendenziell schneller auf als beim Menschen oder bei anderen Tierarten.
Einflussfaktoren auf die Wundheilung
Damit die Wundheilung beim Pferd ohne Komplikationen verlaufen kann, muss die Wunde sauber, nahezu keimfrei und gut durchblutet sein. Somit ist die Heilungsdauer weitestgehend von der Erstversorgung abhängig sowie von der Größe der Wunde. Bei älteren Tieren kann die Heilung länger dauern, ebenso bei unzureichender Nährstoffversorgung. Als chronisch bezeichnet man Wunden beim Pferd, die länger als sechs bis acht Wochen andauern. Laut Prof. Dr. Derek Knottenbelt, Spezialist für innere Medizin an der Universität Liverpool, verheilen Wunden am Pferdebein langsamer als am Rumpf. Circa 70 Prozent der sekundär heilen den Wunden an den Beinen zeigten Störungen in der Wundheilung. Vor allem die sekundäre Wundheilung verlaufe bei Großpferden langsamer als bei Ponys. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Offene Wunden“ in Natural Horse 42 04/2022
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