Wenn Licht zur Herausforderung wird
von Janna Strehlau
Pferdeaugen sind einzigartig angepasst – zentral dabei sind die Traubenkörner (Corpora nigra), dunkle Ausstülpungen am oberen Pupillenrand. Sie wirken wie eine eingebaute Sonnenbrille: Bei Helligkeit verengt sich die Pupille, die Traubenkörner schieben sich über das obere Sichtfeld, filtern grelles Licht und schützen die Retina. Idealerweise sind in beiden Augen zwei bis sechs klar erkennbare Traubenkörner vorhanden; Aussehen und Größe variieren individuell.
Auf die Größe kommt es an
Sind Traubenkörner zu klein, fehlt Lichtschutz: Pferde blenden schneller, werden unsicher oder schreckhaft und meiden helle Flächen wie Sand, Schnee oder Spiegelungen. Hilfreich sind gut sitzende Fliegenmasken mit UV-Schutz oder spezielle Pferde-Sonnenbrillen.
Übermäßig große oder zystisch veränderte Traubenkörner können bei Tageslicht ins Sichtfeld ragen. Das Pferd sieht frontal schlechter, hebt den Kopf, wirkt in Helligkeit nervös und ist in der Dämmerung oft entspannter, weil die geweitete Pupille den Blick wieder freigibt.
Pferdeverhalten besser verstehen
Auffälligkeiten bei Lichtwechseln (Wasserverweigerung, Sandplatzscheu, Panik im Wald) können schlicht sehbedingt sein. Ein achtsamer Blick ins Auge – ergänzt durch Irisanalyse – liefert Hinweise und erleichtert pferdegerechtes Training.
Wimpern als Mitspieler
Dichte, lange Wimpern passen sich innerhalb weniger Minuten an: Im Sonnenlicht legen sie sich wie ein Vorhang über das Auge, im Dunkeln stellen sie sich auf – eine natürliche Kompensation bei kleinen Traubenkörnern.
Größe einschätzen
Am besten bei Sonnenauf-/untergang seitlich zur Sonne stellen und Pupillenreaktion beobachten; zusätzlich im dunkleren Stall mit seitlich gehaltener Taschenlampe prüfen (nie frontal). Normal sind mehrere, in sich erkennbare Traubenkörner; entartete oder zystische Veränderungen gehören tierärztlich abgeklärt.
Was tun?
Konsequenten Blendschutz nutzen, Verhalten bei Lichtwechseln beobachten, bei Bedarf augenheilkundlich untersuchen lassen. In Einzelfällen ist eine laserchirurgische Entfernung veränderter Traubenkörner möglich; sie ist kostenintensiv und belastend, daher sorgfältig abwägen.
Vita: Janna Strehlau ist Pferdewirtin, arbeitete 13 Jahre in Südafrika, absolvierte die Ausbildung in Equine Iridology bei Ellen Collinson und ist seit vier Jahren hauptberuflich in der Irisanalyse tätig.
Die ist eine KI generierte Zusammenfassung des Artikel. Den vollständigen Artikel mit reichlicher Bebilderung findest du in Natural Horse 59/5-2025