Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Der naturnahe Offenstall

Der naturnahe Offenstall

Die Heimat der Wildpferde sind offene Grasflächen, Buschlandschaften und Wälder. Foto:  Marc Lubetzki

Der naturnahe Offenstall

nach dem Vorbild der Wildpferdeforschung

von Marc Lubetzki

Die ursprünglichen Lebensräume von Wildpferden dienen als Vorbild für eine artgerechte Haltung von Hauspferden. Gelingt es, Natur und menschliche Bedürfnisse zu vereinen, entsteht ein naturnahes Zuhause für alle. Doch wo lebten Pferde ursprünglich? Knochenfunde belegen ihre Heimat in Eurasien: von asiatischen Steppen bis zu europäischen Laubwäldern. Dort fanden sie vielfältige Landschaften wie Ebenen, Berge und Hügel, die auch heute im deutschsprachigen Raum vorkommen.

Für eine naturnahe Haltung ist der Standort entscheidend, da Lage und Umweltbedingungen nicht veränderbar sind. In freier Natur bewegen sich Pferdeherden auf riesigen Flächen – bis zu 15.000 Hektar. In menschlicher Obhut muss der verfügbare Raum optimal genutzt werden.

Ein gesunder Boden bildet die Grundlage: Sand-, Ton-, Schluff- und Lehmböden unterscheiden sich stark in Durchlässigkeit und Nährstoffgehalt. Durch die richtige Vegetation kann der Boden verbessert werden. Gräser stabilisieren, Kräuter lockern auf, Sträucher und Bäume fördern Struktur und Biodiversität. So entsteht ein widerstandsfähiges Ökosystem, das ohne künstliche Befestigungen auskommt.

Auch die Gestaltung spielt eine Rolle: Lebendige Zäune aus Holz und Hecken bieten Schutz und zusätzliche Futter- und Ruheplätze. Pferde wechseln diese Plätze je nach Wetter und Jahreszeit – von windgeschützten Büschen über luftige Freiflächen bis hin zu schattigen Wäldern. Laufwege verbinden diese Bereiche und orientieren sich am natürlichen Bewegungsmuster der Pferde.

Selbst Reitplätze lassen sich naturnah gestalten, indem man Orientierungspunkte wie Stangen oder leichte Bodenstrukturen integriert. So bleibt Bewegung artgerecht und abwechslungsreich.

Schließlich ist auch der Mensch Teil dieses Systems: Durch das gemeinsame Verweilen in Ruhe- und Fressbereichen oder Spaziergänge durch den Ökolebensraum entsteht Nähe und Gemeinschaft. Mit der Zeit wächst ein Zusammenleben, bei dem wir nicht mehr sagen: „Mein Pferd steht im Stall“, sondern: „Ich bin draußen bei der Herde.“

Die ist eine KI gestütze Zusammenfassung des Artikels. Die Vollversion findet du in der neuen Natural Horse 59