Wie Pferde mitteilen, dass der Stoffwechsel leidet
von Dr. Christina Fritz
Zur Zeit unserer Großväter, als die Pferde noch all die Arbeiten ausgeführt haben, die heute von Traktoren, Lastwagen und Autos erledigt werden, gab es im Krankheitsfall noch keine ausgefeilte Diagnostik wie große Blutbilder, mobiles Röntgen oder Ultraschallgeräte. Noch dazu waren die Pferde viel zu wichtige „Mitarbeiter“, als dass man sich einen längeren Krankenstand erlauben konnte. Deshalb hat der Mensch über die Jahrtausende der Zusammenarbeit gelernt, seine Pferde genau zu beobachten, um frühzeitig Anzeichen für Überlastung, Schmerzen oder Unwohlsein zu erkennen, um die Pferde zu schonen oder therapeutisch gegenzusteuern, bevor es zu ausgeprägten Krankheitssymptomen kommen konnte.
Den Blick wieder schärfen
Leider ist viel von diesem Wissen und der Fähigkeit, auf die kleinen Signale unserer leisen Partner zu achten, im Lauf der Zeit verloren gegangen. Wie oft sieht man ein Pferd schon tage- oder wochenlang taktunrein gehen, es wird aber täglich weitergeritten, bis es eines Tages stocklahm ist.
Viele „Rittigkeitsprobleme“ sind Stoffwechselprobleme
Wenn Pferde bei der Bodenarbeit oder unter dem Reiter buckeln oder steigen, kann das natürlich in einzelnen Fällen Ausdruck von Lebensfreude oder auch einmal eine Diskussion um die Chefposition sein. Die meisten Pferde sind aber von Grund auf eher arbeitswillig und kooperativ. Zeigen sie solche Verhaltensweisen, sind diese oft als letzte Hilferufe zu verstehen, weil das, was wir von ihnen verlangen, ihnen Schmerzen bereitet. Ob sie durch einen unpassenden Sattel oder einen zu schweren Reiter verursacht werden, ob sie aus Magengeschwüren oder einem überblähten Dickdarm resultieren oder vielleicht auch aus einem entzündeten Nerv oder einem gezerrten Muskel: Keinesfalls sollte man solches Verhalten ignorieren, denn es hat immer einen guten Grund. Verlängerte Aufwärmphasen, das „Laufen mit angezogener Handbremse“ oder generelle Arbeitsunlust können ebenfalls auf Probleme im Bewegungsapparat, aber auch auf Stoffwechselprobleme hinweisen, denn solche Pferde zeigen im Blutbild auch häufig erhöhte LDH- oder CK-Werte. Dies deutet auf eine Überlastung der Pufferfunktion des Fasziengewebes hin, was zu einem eingeschränkten Stoffwechsel der Muskelzellen führen kann. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Damit es nicht zur Hufrehe kommt …“ in Natural Horse 50 02/2024
Weitere Artikel in der gleichen Ausgabe
- Pferde und das Gesetz der Anziehung
- Harrys Welt 53_Audio
- Seelenwesen Pferd
- Vom Reitpferd zum Pflegepferd
- Phänomen sauberes Wasser
- Anti-Schreck-Training
- Feine HILFEN – Reitunterricht unter der Lupe
- Feine HILFEN – Gute Balance des Pferdes
- Feine HILFEN – Zwischen Formgebung und Emotion
- Heilwissen der neuen Pferdewelt
- Ekzeme, Parasiten & Co.
- Die Haut – der Spiegel des Pferdekörpers
- Wenn es juckt und schmerzt
- Herzenspartner Pferd
- Erwartung und Resonanz