Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Zecken

Zecken

 – mehr als nur lästige Krabbeltiere

von Dr. Christina Fritz

Besonders gern sitzen sie in Hautfalten oder an anderen Stellen, wo man nur schlecht drankommt, und ekelig ist das Entfernen auch noch. Dabei sind Zecken nicht nur lästig, sondern sie können auch ernsthafte Krankheiten übertragen und noch Jahre nach einem Biss dem Pferd Gesundheitsprobleme bescheren.

Zecken, auf Latein Ixodida genannt, gehören zur Ordnung der Milben und damit in das Reich der Spinnentiere. Sie ernähren sich parasitär, indem sie von ihren Wirten Blut saugen. Und genau das macht sie so gefährlich, weil sie dabei mit ihrem Speichel Krankheiten übertragen können. Weltweit kennt man über 900 verschiedene Zeckenarten, davon leben etwa 20 Arten in Deutschland. Zu den am häufigsten vorkommenden Kandidaten gehört bei uns der zu den Schildzecken gehörende „Gemeine Holzbock“ (Ixodes ricinus), der auch gern den Menschen befällt.

Keine Zecke ohne Wirt

Die meisten Zecken haben Wirte, die sie bevorzugen, aber in der Not gehen sie auf alles, was Blut hat. Pferde haben dabei besonders häufig mit den lauernden Zeckenarten zu tun, wie mit dem Gemeinen Holzbock. Es ist ein Gerücht, dass Zecken auf Bäumen sitzen und sich auf ihre Opfer hinabfallen lassen. Es würde die Zecke viel zu viel Energie kosten, so weit nach oben zu klettern, um dann vielleicht den Wirt beim Runterfallen zu verfehlen. Vielmehr krabbeln lauernde Zecken an Büschen, Gräsern oder Kräuterpflanzen hoch, sodass sie bequem in genau der Höhe sind, wo ihre Wirte an den Pflanzen entlangstreichen. An ihren Vorderbeinen haben sie Sensoren, mit denen sie die Luft scannen können. Fast alle blutsaugenden Insekten haben Sensoren für CO2 , das von potenziellen Wirten ausge-atmet wird. Bei vielen Zecken kommen außerdem noch andere Sensoren dazu, beispielsweise für Buttersäure, die mit dem Schweiß abgegeben wird und den Wirt erst recht attrak-tiv macht. Sobald auch noch ein raues Fell an der Zecke vorbeistreicht, hält sie sich daran fest und krabbelt auf dem Wirt zu einer Stelle, wo sie sich gut festbeißen kann. Die meisten Zeckenarten bevorzugen Stellen, wo die Haut dünn und gut durchblutet ist und das Klima eher feucht. Da Pferde teilweise eine sehr dicke Haut haben, findet man entsprechend selten Zecken am Rücken, aber häufig in den Beinfalten, in Höhe des Ellbogens, zwischen den Hinterbeinen, an der Brust oder am Kopf, wo die Haut deutlich dünner ist. Es gibt aber auch Zeckenarten, die nicht so wählerisch sind und durch dickere Hautschichten stechen können. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Zecken – mehr als nur lästige Krabbeltiere“ in Natural Horse Ausgabe 02/2021

Weitere Artikel in der gleichen Ausgabe