Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Mit maximaler Gelöstheit

Mit maximaler Gelöstheit

zur Harmonie mit Freund Pferd

von Alexandra Rieger

Natural Horse 37 04/2021 Mit maximaler Gelöstheit zur Harmonie mit Freund PferdReiten bedeutet nicht nur, das Pferd mit den gewohnten Mitteln „in die Gänge“ zu bekommen. Die Grundgangarten kann ein Pferd von Natur aus, aber um
sie in Vollendung und taktrein herauszureiten, braucht es die maximale Gelöstheit. Maximale Gelöstheit beim Reiten sollte ein Grundbestandteil der mentalen Ausbildung sein, denn nur sie führt zur maximalen Aufrichtung, wie es uns die alten Meister vorgezeigt haben. Die maximale Gelöstheit führt jedoch nicht nur zur Aufrichtung des Reiters und in weiterer Folge zur Aufrichtung des Pferdes, sie führt auch zur inneren Einheit, die als Folge die äußere Gelöstheit von Pferd und Reiter hat.

Erst wenn der Körper maximal gelöst ist, kann sich dieser auf die Bewegungen des Pferdes einschwingen. Der Mensch wird „eins“ mit dem Pferd. Dann entsteht das, wovon alle Reiter träumen: Reiter und Pferd werden zu einer Einheit. Diese Einheit kann nur entstehen, wenn der Schüler diese maximale Gelöstheit in sich errungen hat, die, wie oben erwähnt, ihren Ursprung, ihre Wurzel, in einer mentalen Gelöstheit hat. Es braucht also eine Schulung der inneren Gelöstheit, damit eine kör­perliche Gelöstheit, also eine äußere Gelöstheit, sich einstellen kann. Wie kann dies nun im Rah­men einer Reitstunde vermittelt werden?

Reiten beginnt am Boden

Reiten beginnt nicht auf dem Pferd, sondern auf dem Boden. Am Boden werden zunächst die grund­legenden Qualitäten erarbeitet, die ihren Anfang in einer maximalen Erdung haben. Was ist Erdung? Es ist in Beziehung treten mit der Natur. Bereits hier sieht sich der moderne Mensch vor einem Hinder­nis, da er oftmals der Natur entfremdet lebt und wenig bis keinerlei Bezug zur Natur mehr hat. Erdung können wir in einem von der Natur ent­fremdeten Menschen durch eine sehr einfache, doch gleichzeitig sehr wirkungsvolle Übung herstel­len. Es ist die sogenannte Wurzelatmung. Hier for­dern wir den Schüler auf, sich vorzustellen, Wurzeln wie ein Baum über seine Beine hinaus aus seinen Füßen in die Erde zu bilden. Über diese imaginären Wurzeln wird eine direkte Verbindung und damit Beziehung zur Erde/Natur hergestellt. Durch diese Übung gelingt es dem Schüler darüber hinaus, sein Bewusstsein in seinen Körper zu fokussieren. …

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