Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Gesunde Hufe – gute Hornqualität

Gesunde Hufe – gute Hornqualität

Welche Pflanzen helfen können

von Manfred Hessel

Natural Horse 37 04/2021 Gesunder Huf = balanciertes PferdBis in die Mitte des letzten Jahrhunderts war die Hufqualität ein wichtiges Auslesek­riterium in der Pferdezucht. Nur mit gesun­den Hufen konnten von Pferden die schier unglaublichen Leistungen in allen Berei­chen unserer Zivilisation erbracht werden. Die Muskelkraft von Pferden lieferte nahe­zu sämtliche Energie für alles, was bewegt werden musste. Doch gute Hufqualität hängt von vielen Faktoren ab. Für die Bildung des Horns braucht der Körper bestimmte Nährstoffe und Vitamine, von denen alle im Futter enthalten sein müssen. Deswegen schau­en wir in die Natur, schauen, was wächst, wann und wo es wächst und wann es gefressen wird. Die Wiesen in den Naturschutzgebieten haben mit unseren heutigen Pferdeweiden wenig gemein. Auf den extensiv genutzten Flächen wachsen 50 bis 80 verschiedene Pflanzenarten, bezogen auf Referenzflächen von 25 Quadratmetern. Inten­siv genutzte Pferdeweiden schaffen inklusive der Grasmischung 10 bis 20 Arten, darunter sind dann viele Kräuter, die von den Pferden eher gemieden werden, wie Sauerampfer, Jakobs­-Kreuzkraut oder Rainfarn. Nun sind die intensiv genutzten Weiden heute eher die Regel. Sie brauchen starkwüchsige Gräser, um bei dichtem Bestand eine einigermaßen tritt­resistente Grasnarbe zu bilden und um die Pferde hinreichend zu sättigen. Magere, aber artenreichen Wiesen gibt es auch heute noch, sie kommen zum Beispiel im Hunsrück vor, auf der Schwäbischen Alb oder am Rennsteig im Thüringer Wald. Diese kräuterreichen Wiesen bringen zwar nicht die gro­ßen Erträge, aber ein sehr artenreiches Heu.

Mangelnde Artenvielfalt

Pferde fraßen früher nicht nur auf der Weide, sie fanden zusätzliche Nahrung auch an Bäumen, Hecken und Wegrändern. Nach wie vor kann man beobachten, wie Pferde, wenn sie die Gelegen­heit dazu haben, an Wegsäumen, Sträuchern und Bäumen nach Futter suchen. Gelegentlich haben Pferde auch Stellen, an denen sie gezielt Erde auf­nehmen. Dabei handelt es sich entweder um sehr humosen Waldboden oder um lehmige Erde. Die humose Erde wird aufgenommen, um die Darmflo­ra zu stabilisieren und um den Säure­-Basen­-Haus­halt zu regulieren. …

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