Mit gesunden Hufen zur ausgeglichenen Stellung
von Dr. Konstanze Rasch
Jeder (einzelne) Huf ist das Ergebnis der Belastung, die das Pferd beim Stehen und Gehen auf diesen einwirken lässt. Je nach Ausge-wogenheit und Symmetrie in Gebäude und spezifischen Bewegungsmustern eines Pferdes sind die linken und rechten Hufe der Vor- und Hinterhand dann im Ergebnis spiegelbildlich zueinander geformt oder aber wir finden bis zu vier völlig unterschiedliche Hufe an einem Pferd vor. Jegliches Problem im Bewegungsapparat schlägt sich in den Hufen nieder. Umgekehrt gilt das Gleiche: Die Hufe wirken in starkem Maße auf die Stellung und die Bewegungen des Pferdes zurück. Und sie tun dies in dreifacher Hinsicht, zum einen als Fundament, zum Zweiten als Sinnesorgan und nicht selten als Hemmschuh.
Genauso gut kann die jeweilige Gliedmaße aus verschiedenen Gründen aber auch etwas nach vorn oder hinten gestellt oder aus beziehungsweise eingedreht werden. Hinzu kommt mitunter auch eine unterschiedlich starke Gewichtsbelastung auf den verschiedenen Hufanteilen, bedingt durch das Gebäude, durch Handicaps, schmerzhafte Erkrankungen und so weiter. In der Bewegung der Gliedmaße erfährt der einzelne Huf zusätzlich noch einen Hornabrieb, der gar nicht selten in den verschiedenen Anteilen des Trag randes unterschiedlich ausfällt. Es ergeben sich hieraus unzählige Kombinationen und das Resultat ist ein stets sehr individuell geformter Huf, der vom Boden durch seine spezifische Art dann weiter geformt und manchmal leider auch verformt wird. Es handelt sich um einen klassischen Feedbackmechanismus. Jeder Huf ist zunächst einmal ein Spiegel seiner Benutzung durch das Pferd. Er wird einerseits vom Pferd und andererseits vom Boden – und zwar quasi als Antwort auf seine aktuelle Verfassung – weiter geformt. Letztlich wirkt der Huf durch seine Form und seine Biomechanik zurück auf die Bewegungen des Pferdes und verändert unter Umständen auch die Aufstellung und den Gebrauch der Gliedmaßen. Das wirkt nun wiederum auf die Hufe zurück. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Das Pferd beginnt beim Huf“ in Natural Horse 37 04/2021
Weitere Artikel in der gleichen Ausgabe