Signalreiten auf sensibler Ebene
von Dr. Nathalie Penquitt
Das Allererste ist eine gute Verständigung mit dem Pferd und die Möglichkeit, ihm eindeutig zu verstehen zu geben, dass es etwas richtig gemacht hat. Ich verfolge dabei immer das Prinzip der positiven Verstärkung, das heißt, das Pferd wird bei richtigem Verhalten gelobt und belohnt. Zu unterscheiden ist diese Methode davon, einfach nur den Druck wegzunehmen und dadurch das gewünschte Verhalten zu erreichen. Häufig gelobte Pferde arbeiten sehr motiviert mit und zeigen ein hohes Maß an Eigeninitiative. Genau das braucht man für das Training mit dem Halsring. Ein paar Worte zum präzisen Loben: Verwendet man einen vorher konditionierten Clicker oder ein Lobwort, lässt sich durch dieses Überbrückungssignal das gelobte Verhalten sehr genau markieren. Auf jedes Lob folgt eine Belohnung. Das Pferd weiß dann ganz sicher, wofür es gelobt und belohnt wird. So sind sehr schnelle Fortschritte beim Lernen möglich, weil ich mich als Mensch klar verständlich machen kann. Es ist sehr sinnvoll, sich mit dem Thema Lob und Belohnen zu beschäftigen, um es beim Halsringreiten nutzen zu können.
Vorbereitung ohne Zäumung
Mit Halsring sollte am besten nur auf einem umzäunten Areal trainiert werden. Dabei kann man sich von einem Reitplatz oder einer Halle zu einer Weide vorarbeiten. Zu Beginn des Trainings empfiehlt es sich, zunächst mit einer Kombination aus normaler Zäumung und Ring zu arbeiten. Die Zügel können dann einfach zusätzlich in der Hand gehalten werden. Kommt es einmal zu Unklarheiten, könnten sie schnell unterstützend eingesetzt werden und das Pferd wird nicht verwirrt und verunsichert. Die Hilfen werden mit dem Halsring in sehr reduzierter Form ausgeführt. Je besser mich das Pferd versteht und je williger es in der richtigen Form reagiert, umso feiner kann die Hilfengebung und umso fortgeschrittener können die Lektionen werden.
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