Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Umstellung vom Gebiss zur Gebissfreiheit

Umstellung vom Gebiss zur Gebissfreiheit

Step by Step zum Reiten ohne Gebiss

von Ute Lehmann

Foto: Dagmar Heller

Bevor man die Umstellung angeht, ist es wichtig, dass man genau wei., warum man sein Pferd gebissfrei reiten möchte. Gute Gründe dafür sind zum Beispiel, dass das Pferd mit einem Gebiss nicht zurechtkommt oder eventuelle anatomische Voraussetzungen in der Mundhöhle es unmöglich machen, das Gebiss korrekt zu platzieren. Vielleicht  liegt eine Kieferverletzung vor oder andere Verletzungen  im Mund. Vielleicht hat das Pferd ganz einfach keinen Platz im Mund wegen einer sehr dicken Zunge und einem niedrigen Gaumen.

Vielleicht m.chte man sein Pferd im Gel.nde reiten und in den Pausen fressen und trinken lassen oder anbinden können. Alle Gründe, bei denen das Pferd zuerst gefragt wird, sind gute Gründe! Ein konsequentes, klassisches gebissfreies Ausbilden ist natürlich möglich und kann fantastische Resultate bringen, auch auf hohem und h.chstem Niveau! Das ist nicht vom Gebiss abhängig und nicht von gebissfreien Zäumungen – nur von der Erfahrung und dem Talent des Ausbilders.

Der Start mit einer gebissfreien Zäumung macht dem Pferd das Leben viel leichter – kennen doch alle Pferde die Signale des Stallhalfters. Eine Zäumung, die ähnliche Signale gibt wie das Halfter, ist daher ein wertvolles Werkzeug für das Einreiten von jungen Pferden. Hier müssen sehr viele Eindrücke bearbeitet werden, und es ist daher sehr sinnvoll, das eventuelle Gewöhnen an ein Gebiss nicht auch in der gleichen Trainingsperiode anzugehen. …