Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Was dem Pferd im Gelände Angst macht

Was dem Pferd im Gelände Angst macht

Sicherheit geben durch „Mutmuskel“ stärken

von Regina Johannsen

Natural Horse 36 Spezial Angst bei Pferd und MenschJeder von uns kennt das Gefühl, wenn man sich auf einen schönen, entspannten Ausritt einstellt. Doch dann kommt man im Gelände mit seinem Pferd an einem Baumstamm vorbei und ehe man sichs versieht, springt das Pferd zur Seite. Solche Situationen hat jeder in seinem Reitersein schon miterlebt. Die Hintergründe sind vielfältig, ob das jetzt hopsende Kühe, Wasserpfützen, Trecker oder Farbstreifen in der Landschaft sind. Das sind alles Dinge, die beim Menschen stark den „Mutmuskel“ fordern, sich überhaupt mit dem Pferd rauszubewegen, und beim Pferd immer wieder die Frage nach Sicherheit stellen. Für die Pferde sehen die Dinge oft ganz anders aus als für den Menschen. Als Fluchttier ist es normal, lieber erst mal 50 Meter wegzulaufen und sich dann umzuschauen, was das eigentlich war.

Gehen wir mit unserem Pferd raus aus der gewohnten Umgebung, weg von den Kollegen, ist die Unsicherheit besonders groß, hat man nicht einen Menschen dabei, der einem Sicherheit gibt. Vertrauen aufzubauen, geht nicht mal eben schnell, sondern dauert seine Zeit. Natürlich könnte man jetzt auf dem Platz üben, Flatterplane zu ertragen, durch Wasser zu gehen und vieles mehr, jedoch hat man dann nur diese speziellen Dinge an diesem speziellen Ort trainiert. In der Natur sieht das alles wieder ganz anders aus. Zielführender ist es da, dem Pferd verständlich zu machen, wenn du mit mir zusammen bist, dann passiert dir nichts. Vorbereitend kann man Abläufe in gewohnter Umgebung trainieren, die die Bindung noch deutlicher machen. Hierbei ist das Oval sehr hilfreich.

Das Oval – eine Kommunikationshilfe

Das Oval gibt dem Menschen einen Plan an die Hand, sich dem Pferd durch bestimmte Abläufe verständlich zu machen. Es wird dabei genau darauf geachtet, wann das Pferd in Interaktion tritt. Kleinste Anfragen gleich bestätigen und Pausen machen. Beispiel: Erkennt das Pferd einen Ablauf wieder und möchte nach einer Anfrage selbstständig weitermachen, lassen Sie es gewähren und anschließend pausieren Sie. Hier geht es nicht darum, ein Wunschprogramm Pferd zu gestalten, sondern in Kommunikation zu treten. Das Pferd lesen lernen, was es wann braucht, um ihm Sicherheit zu geben. Man befindet sich damit nicht in einem muskulären Aufbau, sondern in geistiger und körperlicher Gymnastik. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Was dem Pferd im Gelände Angst macht“ in Natural Horse Spezial Angst bei Pferd & Mensch

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