Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Kauen, Lecken und Gähnen

Kauen, Lecken und Gähnen

Die Zeichen des Pferdes richtig deuten

von Antoinette Hitzinger

Kauen und lecken Pferde im Training oder bei Behandlungen, hören wir oft Kommentare dazu wie: Jetzt ist er entspannt; schau mal, wie er kaut. Oder: Jetzt denkt sie darüber nach. Oder: Jetzt hat er es verstanden. Oft werden Kauen und Lecken als Zeichen dafür interpretiert, dass die Arbeit, die davor erledigt wurde, gut war und das Pferd sich entspannt. Aber ist dem wirklich so?

Das Ausdrucksverhalten der Pferde ist komplex. So einfach ist es nicht, genauso wie bei Hunden. Wedeln zum Beispiel kann heißen, dass ein Hund freundlich ist, muss es aber nicht. Spätestens wenn dich ein wedelnder Hund gebissen hat, ist dir das klar. Wedeln bedeutet in erster Linie Erregung, ob sie freudig ist oder nicht, können wir an anderen Signalen sehen. So ähnlich ist es beim Kauen und Lippenlecken des Pferdes. Was es immer heißt, ist, dass der Speichelfluss erhöht ist oder angeregt wird. Aber das geschieht aus unterschiedlichen Gründen. Das Pferdemaul – ein vielseitiges Organ Das Pferdemaul hat verschiedene Funktionen: Nahrungsaufnahme und Kauen; es ist ein Sinnesorgan (Tasten, Geschmack) und gehört mit der Mimik und Gestik von Maul, Nüstern und Kiefermuskulatur zu den wichtigsten Kommunikationsregionen des Pferdes. Mit seiner großen Schleimhaut und dem Speichelfluss reagiert das Pferdemaul unmittelbar auf Anspannung und Entspannung – das ist genau wie bei uns. Ein paar Beispiele aus unserer Alltagssprache machen das deutlich: Das Wasser läuft uns im Mund zusammen, wir verziehen den Mund, beißen die Zähne zusammen oder in Schrecksituationen wird uns der Mund trocken. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Kauen, Lecken und Gähnen“ in Natural Horse Ausgabe 02/2020

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