Woran erkennt man gutes Training?
von Hans-Jürgen Neuhauser
In der heutigen Zeit ist es der Wunsch vieler Pferdebesitzer, ihre Pferde nicht nur zu reiten, sondern sich auch vom Boden aus sinnvoll mit ihnen zu beschäftigen. Allerspätestens dann, wenn das Pferd beim Reiten und/oder im Umgang Schwierigkeiten bereitet, weil es seinen Menschen nicht versteht oder es körperliche oder psychische Beeinträchtigungen erlitten hat, ist Bodenarbeit angesagt. So haben sich beispielsweise Begrifflichkeiten wie Langzügelarbeit, Zirzensik, Longieren und Freiarbeit – um nur einige zu nennen – entwickelt, bei denen die Pferdebesitzer eine gewisse Vorstellung von Konzept und Vorgehensweise haben. Schwieriger wird es dann mit dem Begriff Horsemanship, der sich in der breiten Masse der Freizeitreiter etabliert hat. Sehr viele Horsemanship-Trainer haben im Laufe der Zeit ihre eigenen Systeme entwickelt, die sich zum Teil maßgeblich voneinander unterscheiden, ganz besonders in ihrer Ausführung. Das macht es dem Pferdebesitzer nicht leicht, herauszufinden, ob der jeweilige Trainer und sein System zu ihm und seinem Pferd passen.
Was ist Horsemanship?
Jedoch ist Horsemanship/Natural Horsemanship erheblich in die Kritik geraten, da die Pferde zum Teil starkem Druck ausgesetzt werden, um sie in jedem Fall zu dominieren. Dabei ist die umstrittene Idee der Dominanz zwischen Pferd und Mensch mittlerweile überholt. Vielmehr wird das Existieren einer Rangordnung zwischen Mensch und Pferd durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der Pferdeethologie widerlegt.
Ist ausgeübter Druck überhaupt sinnvoll?
Gewaltfreie Kommunikation sowie ein faires Miteinander und Verständnis für die natürlichen Verhaltensweisen der Pferde sind wichtige Elemente, um eine positive, fördernde und vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. An erster Stelle steht die Entwicklung einer tragfähigen und belastbaren Vertrauensbasis, die weit über das normale reiterliche Verhältnis zum Pferd hinausgeht, das auf einem eigens entwickelten Ausbildungskonzept basiert. Hohe Priorität haben dabei die Entwicklung und Förderung der jeweils gegebenen Bewegungspotenziale des Pferdes, um die anatomisch und physiologisch korrekte und somit gesunde Bewegungsfähigkeit auf- und auszubauen. …
Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Horsemanship oder Horsemanshit?“ in Natural Horse 49 01/2024
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