Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Rund ums Immunsystem

Rund ums Immunsystem

Was stärkt, was schwächt

von Kim Carina Lagler

Natural Horse 38 01/2022 Feine Hilfen im Umgang mit dem Pferd

So regelmäßig, wie die Jahreszeiten wech­seln, taucht auch ein bestimmtes Thema unter Pferde haltern im Lauf des Jahres immer wieder auf: das Immunsystem. Nur ein starkes Immunsystem ist von zentraler Bedeu­tung, um gesundheitliche Herausforde­rungen zu meistern – um zu überleben und dabei gesund zu sein. Wer wünscht sich das nicht? Doch was dahintersteckt, um was für ein komplexes Gefüge es sich handelt und, vor allem, was für ein star­kes und gesundes Immunsystem wichtig ist, darüber ist oft wenig bekannt. Zeit, diese geheimnisvolle „Superkraft“ einmal näher vorzustellen.

Wie in einem Orchester arbeiten hier Komponenten zusammen, die alle für sich eine Funktion haben, aber auch miteinander in Verbindung stehen. Gemeinsam bilden sie eine Einheit, die größer ist als die Summe ihrer Einzelteile. Während in einem Orchester auf diese Weise Instrumente ein Musikstück erzeugen, besteht das Immunsystem aus vielen verschiedenen Zellen, Botenstoffen und Organen im ganzen Körper. Sie haben die Aufgabe, (tatsächliche und potenzielle) Krank-heitserreger wie Bakterien, Viren und andere körperfremde Stoffe auf Proteinbasis abzuwehren. Außerdem sind sie auch für Reparaturen und die Beseitigung entarteter und sterbender Zellen verantwortlich. Wie etwa Bläser und Streicher im Orchesterbeispiel lassen sich die Abwehrkräfte in ein angeborenes und ein erworbenes Immunsystem unterscheiden.

Wie die Bezeichnung verrät, ist das angeborene Immunsystem quasi von Geburt an als Grundausstattung vorhanden. Seine Komponenten reagieren sehr schnell, aber auch ungenau und eher reflexhaft, weshalb es auch unspezifisches Immunsystem genannt wird. Dazu zählen vor allem die Haut einschließlich der Schleimhäute und Körperflüssigkeiten wie etwa Blut, Schweiß, Speichel, Tränenflüssigkeit und Magensäure. Mittels dieser können viele potenzielle Bedrohungen bereits unschädlich gemacht werden. Haut und Schleimhäute halten sie auf, der Schweiß und auch die Tränenflüssigkeit halten sie ab, und die Magensäure sorgt schnell und effektiv dafür, dass viele Eindringlinge das saure Milieu nicht überleben. Da viele Erreger zumeist über Körperöffnungen in den Organismus gelangen, ist dies eine ziemlich schlaue Reaktion des Körpers. Wie eine Art automatisierter Türsteher sorgt das angeborene Immunsystem direkt an der Eintrittsstelle dafür, dass möglichst nichts hineinkommt. …

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