Über den achtsamen Umgang mit Pferden
Gesund massiert und gestriegelt

Gesund massiert und gestriegelt

Wellness für alte Pferde

von Martina Kiss

Das Striegeln und Putzen gehört zum Reiten dazu – damit das Pferd sauber ist und unter dem Sattel durch Dreckklumpen keine Druckstellen entstehen können. Aber alte Pferde werden nur selten bis gar nicht geritten und verbringen die meiste Zeit auf einer Weide. Dadurch werden sie auch seltener geputzt, was sehr schade ist. Denn gerade das Putzen kann für alte Pferde richtiggehend zum Wellnessvergnügen werden, wenn man es als Gesundheitsfaktor sieht, um dem Rentner etwas Gutes zu tun.

Das Striegeln des Fells hat nicht nur den Vorteil, dass Staub aus dem Fell geputzt wird und Haare ausgebürstet werden. Dabei wird auch die Haut massiert. Was kann es Schöneres für einen Pferdesenioren geben als eine Massage? Dabei wird die Haut durchblutet, der Stoffwechsel angeregt und die Haare (die bei Rentnern ohnehin meist länger sind) entfernt. Gerade bei alten Pferden geht der Fellwechsel schwerer vor sich. Ein Grund mehr, sich um die Pflege des Fells zu kümmern. Und das Striegeln des Fells ist nicht nur eine Gesundheitsvorsorge im körperlichen Sinne. Alte Pferde entschleunigen ihren Menschen. Da beide nicht unbedingt Reiten gehen „müssen“, haben sie Zeit, sich ausgiebig der Körperpflege zu widmen, also wertvolle Stunden miteinander zu verbringen. Das kann die Bindung zwischen Mensch und Pferd so stark beeinflussen, dass beide Energie daraus schöpfen.

Ruhiges Einstimmen auf das Putzen

Doch wo beginne ich mit der Wellnesskur für mein Pferd? Es beginnt damit, wo und wie ich mein Pferd begrüße. Ob ich es aus der Box oder von der Weide hole, eines ist immer wichtig: Ruhe und bei sich sein. Nur dann kann ich bei meinem Partner Pferd sein. Am besten, ich lasse alles, was den Tag über passiert ist, noch vor dem Stall oder auf dem Weg dorthin. Es reicht schon, einige Minuten, bevor ich zu meinem Pferd gehe, in Ruhe zu entspannen, einige tiefe Atemzüge zu machen und die Alltagssorgen in einen mentalen Raum zu sperren. Nun bin ich bereit, mich meinem Pferd zu widmen. Wenn ich es begrüße, gebe ich ihm die Zeit, sich auf mich einzustellen. Das kann einige Minuten dauern, aber auch länger. Wenn wir anschließend gemeinsam zum Putzplatz gehen, sind wir beide schon entspannt, und das ist der richtige Beginn zum ausgiebigen Miteinander. …

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Gesund massiert und gestriegelt“ in Natural Horse Ausgabe Spezial Pferdesenioren

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