Sind einige Stunden nach der Geburt vergangen und das Fohlen steht auf eigenen Beinen, hat das Euter der Mutterstute gefunden, dann ist die erste Prägephase abgeschlossen und die Stute wird auch in freier Wildbahn nun ihren Nachwuchs den Artgenossen vorstellen. Durch Beschnuppern der Herdenmitglieder findet eine weitere Prägung auf die Artgenossen statt – hier kann sich der Pferdebesitzer einreihen und ebenfalls Bekannt- und Freundschaft mit dem Fohlen schließen. Selbst die Mutterstute muss sich nach der Geburt auf seinen Nachwuchs prägen. Aus diesem Grund nehmen Stuten, die ihr eigenes Fohlen verloren haben, nicht so leicht ein Fremdfohlen als ihr eigenes Kind an.
Fohlen, die in dieser sensiblen Phase vermehrt auf den Menschen geprägt wurden, entwickeln ein deutliches Nachlaufverhalten auf den Menschen. Diese Fohlen wirken zwar recht selbstständig, entfernen sich von der Mutter aber auch oft sehr weit. Die Mutterstute hat damit großen Stress, denn auch sie hat eine Bindung zu ihrem Fohlen aufgebaut und möchte, dass das Fohlen in der Nähe bleibt. Eine gestresste Beziehung zwischen Mutterstute und Fohlen geht nicht spurlos an der Mutter-Kind-Beziehung vorüber.
Die Manipulation des Fohlens kann durch bewusste oder unbewusste Fehlprägung später große Schwierigkeiten im Umgang mit dem Pferd bedeuten. Verhaltensstörungen sind vorprogrammiert. Studien belegen, dass imprint-trainierte Pferde keinerlei Lernvorsprung vor nicht imprint-trainierten Pferden haben. …
… lesen Sie im Artikel „Fohlen – erste Prägung“ in Natural Horse 02/2014
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